Ein neuer Duft hat mich an Weihnachten sehr betört. Ich roch an einem mir unbekannten Gegenstand.
Am nächsten Morgen hat mich dieser Duft aber immer noch beschäftigt. Ich machte mich unbemerkt auf ins Wohnzimmer.
Alle andern waren zu der Zeit im Büro am dösen (Kollege Pele) oder am Computer sitzend beschäftigt.
Da, auf dem niederen Tisch neben der Couch lag die duftende Silberdose. Sie passte perfekt im mein Iliosmaul um sie aufs Sofa zu einem genaueren Untersuch zu transportieren.
Schwieriger war es, die quadratische Box zu öffnen. Mit Pfoten und Fangzaehnen hatte ich eine Ewigkeits zu tun.
Endlich, der Deckel sprang ab.
Mit etwas Scharren fiel ein Etwas, das in Papier gewickelt war, heraus.
Papier kann man nicht essen. Das schmeckt nicht, das weiss ich längst.
Wieder mit Zähnen und Pfoten wird auch noch das Papier abgelöst. Längst habe ich vergessen, das man mich erwischen und schelten könnte. Ich kannte nur noch meinen Eifer und mein Ziel. Was so gut roch, konnte nun etwas Gutes sein.
Der Duft wurde mit jedem Moment des Scharren und Zerrens heftiger. Dann, welche Freude. Ein hellbraun getupftes Ding mit einer leicht klebrigen Oberfläche.
Endlich, vom Papier befreit, jetzt, der erste Biss.
Auf der Zunge schmeckt meine Errungenschaft aber gar nicht fein. Eklig, passt gar nicht zum feinen Duft!
Iiii, was habe ich da bloss erwischt?
Und jetzt dass noch!
Pele ist im Anmarsch. Peinlich. Der muss nicht merken, was für einen Mist ich gebaut habe, und was für ein Reinfall es war, dieses Etwas zu klauen und mit so viel Anstrengung auszupacken.
Mutig, nehme ich noch einen zweiten Biss, einen ganz Kleinen.
Es hat gewirkt. Pele ist darauf hereingefallen. Schwupps hat er sich den klebrigen Brocken gekapert und ist damit nach oben ins Büro gerannt. Soll er nur auch in dieses Grässliche Etwas hineinbeissen.
Ich empfinde fast ein bisschen Schadenfreude.
Die währt aber nicht lange.
Ein Gezeter, ein Geschrei.
Pele wurde entdeckt und kriegt jetzt die Schelte..
Wer zuletzt lacht lacht am besten.
Seife heisst das schreckliche Ding.
Auch an meinen Maul haben unsere Menschen gerochen.
Das hiess nichts Gutes:
Danach hat man auch mir etwas ins Maul gehäufelt. Igitt, aber Wasser zum Spülen haben wir ganz lange keines bekommen.